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   VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23 SN   

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VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23 SN (https://dejure.org/2023,13218)
VG Schwerin, Entscheidung vom 18.04.2023 - 3 E 578/23 SN (https://dejure.org/2023,13218)
VG Schwerin, Entscheidung vom 18. April 2023 - 3 E 578/23 SN (https://dejure.org/2023,13218)
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Volltextveröffentlichung

  • Justiz Mecklenburg-Vorpommern

    § 46 Abs 4 S 1 WaffG 2002, § 46 Abs 4 S 2 WaffG 2002
    Richterliche Anordnung einer waffenrechtlichen Durchsuchung nach Drohungen gegenüber Behördenmitarbeitern und Bürgermeister

Kurzfassungen/Presse

  • onlineurteile.de (Kurzmitteilung)

    Streit um Maßnahmen gegen Wölfe eskaliert - Jäger bedrohte die Bürgermeisterin mit Gewalt, die Waffenbehörde stellt seine Waffen sicher

 
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (14)

  • VG Augsburg, 18.08.2014 - Au 4 V 14.1198

    Durchsuchungsanordnung; sofortige Sicherstellung von Waffen; Gefahr

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    Ferner darf eine solche Anordnung nur ergehen, wenn sie nicht einer offensichtlich rechtswidrigen sofortigen Sicherstellung nach § 46 Abs. 4 Satz 1 WaffG dienen würde und diese vollstreckbar ist (vgl. VG Augsburg, Beschluss vom 18. August 2014 - Au 4 V 14.1198 -, BeckRS 2014, 56759 Rn. 11; dazu [aa]).

    Zudem verkümmerte der Richtervorbehalt ohne Prüfung der Rechtmäßigkeit der sofortigen Sicherstellung zu einer bloßen Formsache, was Art. 13 Abs. 2 GG widerspräche (vgl. VG Augsburg Beschluss vom 18. August 2014 - 4 V 14.1198 -, BeckRS 2014, 56759 Rn. 11).

    Es genügt deshalb, wenn aus konkretem Anlass damit zu rechnen ist, dass die Waffe künftig missbräuchlich verwendet werden könnte (vgl. VG Augsburg, Beschluss vom 18. August 2014 - Au 4 V 14.1198 -, BeckRS 2014, 56759 Rn. 12).

    Andere Zwangsmittel als der unmittelbare Zwang in Form der sofortigen Sicherstellung waren auch nicht vorrangig (vgl. hierzu VG Augsburg, Beschluss vom 18. August 2014 - 4 V 14.1198 -, BeckRS 2014, 56759 Rn. 15).

    (a. A. VG Augsburg, Beschluss vom 18. August 2014 - 4 V 14.1198 -, BeckRS 2014, 56759 Rn. 16).

    Es genügt, wenn beide Verfügungen sowie der Durchsuchungsbeschluss dem Betroffenen gleichzeitig oder auch kurz nacheinander zur Kenntnis gebracht werden (VG Augsburg, Beschluss vom 18. August 2014 - 4 V 14.1198 -, BeckRS 2014, 56759 Rn. 17).

    Eine solche ist notwendig, da die nach Art. 13 Abs. 2 GG erforderliche Prüfung der rechtlichen Anordnungsvoraussetzungen nicht auf unbestimmte Zeit gewährleistet wäre (vgl. VG Augsburg, Beschluss vom 18. August 2014 - 4 V 14.1198 -, BeckRS 2014, 56759 Rn. 20).

  • BVerfG, 25.10.2011 - 2 BvR 2674/10

    Unverletzlichkeit der Wohnung und Durchsuchung (Verhältnismäßigkeit); Tatverdacht

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    Die Prüfung der Verhältnismäßigkeit erfordert es ferner, dass die Gründe für die Durchsuchung plausibel dargelegt werden (vgl. BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2011 - 2 BvR 2674/10 -, BeckRS 2011, 56248, Rn. 21; dazu bb).

    (BVerfGE 96, 27 ; 103, 142 )." (BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2011 - 2 BvR 2674/10 -, BeckRS 2011, 56248 Rn. 20).

    Es darf nicht an einer sachlich zureichenden plausiblen Begründung für die Durchsuchung fehlen (vgl. BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2011 - 2 BvR 2674/10 -, BeckRS 2011, 56248 Rn. 21).

    ("Die Durchsuchung bedarf vor allem einer Rechtfertigung nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Sie muss im Blick auf den bei der Anordnung verfolgten gesetzlichen Zweck erfolgversprechend sein, die angenommene Gefahr zu beseitigen. Dabei dürfen mildere, gleich geeignete Mittel nicht zur Verfügung stehen." [vgl. BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2011 - 2 BvR 2674/10 -, BeckRS 2011, 56248 Rn. 22]).

  • VGH Baden-Württemberg, 10.10.2017 - 1 S 1470/17

    Waffenrechtliche (Un-)Zuverlässigkeit eines Reichsbürgers

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    Allgemein kann von einer hinreichenden Missbrauchsgefahr auch dann ausgegangen werden, wenn einem zugleich auszusprechenden Widerruf einer waffenrechtlichen Erlaubnis keine ernstlichen Bedenken gegen seine Rechtmäßigkeit entgegenstünden (vgl. Gerlemann, in: Steindorf, Waffenrecht, 11. Aufl. 2022, § 46 Rn. 14 mwN; VGH Mannheim, Beschluss vom 10. Oktober 2017 - 1 S 1470/17 -, BeckRS 2017, 132013 Rn. 35).

    Konkret wäre eine Sicherstellung nach § 46 Abs. 2 WaffG zwar ein milderes, im Vergleich zur sofortigen Sicherstellung nach § 46 Abs. 4 WaffG aber nicht gleich geeignetes Mittel (vgl. auch VGH Mannheim, Beschluss vom 10. Oktober 2017 - 1 S 1470/17 -, Rn. 39, juris).

    In diesen Fällen ist der Betroffene zulässiger Weise auf eine nachträgliche Anhörung zu verweisen (vgl. zu diesem Maßstab VGH Mannheim, Beschluss vom 10. Oktober 2017 - 1 S 1470/17 -, juris Rn. 40).

  • VG Freiburg, 26.08.2020 - 4 K 2703/20

    Regelungsumfang der Ungültigkeitserklärung und Einziehung einer Jagdwaffe

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    Die sofortige Sicherstellung ist auch nicht offensichtlich rechtswidrig, weil der Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnis als Grundverwaltungsakt offensichtlich rechtswidrig wäre (vgl. VG Freiburg, Beschluss vom 26. August 2020 - 4 K 2703/20 -, BeckRS 2020, 23369 Rn. 36, wonach es auf die Rechtmäßigkeit des Widerrufs nicht ankommt).

    Der Jagdschein ist keine Erlaubnis nach dem WaffG, wie es § 46 Abs. 4 Satz 1 i. V. m. Abs. 1 WaffG voraussetzt (VG Stuttgart, Beschluss vom 18. April 2017 - 5 K 2481/17, BeckRS 2017, 132014 Rn. 19; vgl. auch VG Freiburg, Beschluss vom 26. August 2020 - 4 K 2703/20, BeckRS 2020, 23369 Rn. 38).

  • VG Schwerin, 14.02.2023 - 3 E 234/23

    Waffenrechtliche Durchsuchungsanordnung; Wohnung, Personen, Fahrzeuge;

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    Über den Antrag entscheidet gemäß § 5 Abs. 3 Satz 2 VwGO die erkennende Kammer in Dreierbesetzung (vgl. VG Schwerin, Beschluss vom 14. Februar 2023 - 3 E 234/23 -, S. 3 des amtlichen Umdrucks; VGH München, Beschluss vom 8. Mai 1984 3 - 21 C 83 A. 3207 -, NJW 1984, 2482).

    § 46 Abs. 4 Satz 2 WaffG räumt der zuständigen Behörde nur die Ermächtigung zum Betreten und der Durchsuchung der Wohnung der betroffenen Person ein (vgl. VG Schwerin, Beschluss vom 14. Februar 2023 - 3 E 234/23 -, Seite 5 des amtlichen Umdrucks).

  • BVerfG, 20.02.2001 - 2 BvR 1444/00

    Wohnungsdurchsuchung

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    (BVerfGE 96, 27 ; 103, 142 )." (BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2011 - 2 BvR 2674/10 -, BeckRS 2011, 56248 Rn. 20).
  • BVerfG, 16.07.1969 - 1 BvL 19/63

    Mikrozensus

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    In seinen Wohnräumen hat er das Recht, in Ruhe gelassen zu werden (vgl. BVerfGE 27, 1 ; 51, 97 ).
  • BVerfG, 30.04.1997 - 2 BvR 817/90

    Durchsuchungsanordnung I

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    (BVerfGE 96, 27 ; 103, 142 )." (BVerfG, Beschluss vom 25. Oktober 2011 - 2 BvR 2674/10 -, BeckRS 2011, 56248 Rn. 20).
  • BVerfG, 03.04.1979 - 1 BvR 994/76

    Zwangsvollstreckung I

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    In seinen Wohnräumen hat er das Recht, in Ruhe gelassen zu werden (vgl. BVerfGE 27, 1 ; 51, 97 ).
  • OVG Berlin-Brandenburg, 14.02.2018 - 11 L 34.17

    Antrag auf Durchsuchung; Herausgabe von Waffenbesitzkarten; sofortige

    Auszug aus VG Schwerin, 18.04.2023 - 3 E 578/23
    Die sofortige Sicherstellung nach § 46 Abs. 4 WaffG setzt eine darzulegende besondere Dringlichkeit der Anordnung dieser Maßnahme voraus (vgl. OVG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 14. Februar 2018 - 11 L 34.17 -, BeckRS 2018, 2048 Rn. 9; Heller/Soschinka/Rabe, Waffenrecht, 4. Aufl. 2020, Rn. 1001).
  • VGH Bayern, 20.05.2015 - 21 ZB 14.2236

    Aufbewahrung eines geladenen Revolvers in der Schublade eines Nachtkästchens

  • VG Saarlouis, 06.12.2021 - 5 O 1557/21

    Durchsuchung von Wohnraum

  • VG Augsburg, 01.06.2017 - Au 4 V 17.586

    Anordnung der Durchsuchung einer Wohnung zur Sicherstellung von Schusswaffen ohne

  • VGH Bayern, 08.05.1984 - 21 C 83 A.3207
  • VG Magdeburg, 13.02.2024 - 1 B 43/24

    Waffenrechtliche Durchsuchungsanordnung; Zuständigkeit;

    Die aus konkretem Anlass gegenüber konkreten Personen ausgestoßenen Drohungen mit Waffengewalt rechtfertigt die Prognose, dass der Antragsgegner gerade wegen seiner Unbeherrschtheit bei Zuspitzung oder Fortdauern der von ihm beanstandeten Probleme dazu übergehen wird, die angedrohte Gewalt auch unter missbräuchlicher Verwendung von Schusswaffen zu lösen (vgl. zur Prognoseentscheidung im Falle von Drohungen mit Waffengewalt auch VG Schwerin, Beschluss vom 18. April 2023 - 3 E 578/23 SN -, juris Rn. 35).

    Der Eingriff in die Rechte des Antragsgegners stellt sich angesichts der Bedeutung der von der Gefahr des missbräuchlichen Schusswaffengebrauchs betroffenen Rechtsgüter auch nicht als unangemessen dar (VG Schwerin, Beschluss vom 18. April 2023 - 3 E 578/23 SN -, Rn. 37, juris).

    Die Vollstreckung der Einziehung bestimmt sich demnach nach dem allgemeinen Verwaltungsvollstreckungsrecht (vgl. VG Schwerin, Beschluss vom 18. April 2023 - 3 E 578/23 SN -, Rn. 57, juris).

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